Blechgreifer und Hebeklemmen

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Häufig gestellte Fragen

Was sind Blechgreifer und Hebeklemmen?

Blechgreifer und Hebeklemmen sind Lastaufnahmemittel, die speziell zum Greifen von Blechen, Stahlplatten oder anderen flachen Gegenständen entwickelt wurden. Sie klemmen sich mittels mechanischer Reibung und Formschluss an das Material und ermöglichen ein sicheres Anheben mit dem Kran. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen: - Vertikalblechgreifer: für das senkrechte Aufrichten und Transportieren von Platten. Sie klemmen an der Plattenkante; beim Anheben verstärkt sich die Klemmkraft durch die Last selbst (Kraftverstärkung durch Kniehebelmechanismus). - Horizontalgreifer: kommen paarweise zum horizontalen Transport von Blechen zum Einsatz (jeweils einer an jeder Seite, verbunden über eine Traverse oder zwei Stränge). - Hebeklemmen: ein Überbegriff, der auch Greifer für andere Formen einschließt, z. B. Trägerklemmen (für Stahlträger-Flansche) oder Rohrklemmen. In diesem Kontext konzentrieren wir uns aber auf flache Materialien.

Blechgreifer besitzen in der Regel eine gezackte Greiffläche (ähnlich einer Raupe oder Hartmetallzähne) und eine bewegliche Spannbacke. Viele Modelle haben einen Sicherheitshebel oder Federriegel, den man beim Ansetzen öffnet und der beim Heben automatisch schließt, um die Platte sicher zu fassen.

Anwendungsbereiche

Diese Greifer sind überall dort zu finden, wo schwere Bleche oder Tafeln bewegt werden müssen – z. B. im Stahlhandel, in Blechbearbeitungsbetrieben, Werften, beim Laserschneiden von großen Stahlformaten oder auf dem Lagerplatz von Stahlplatten. Mit einem Vertikalblechgreifer kann man eine flach liegende Tafel an der Kante aufnehmen, sie hochkant stellen und dann vertikal transportieren. Das ist praktisch beim Einsortieren in ein Regal oder beim Beladen einer Werkzeugmaschine. Horizontalgreifer werden oft benutzt, um sehr große Bleche flach von einem Stapel zu heben: Zwei Greifer greifen links und rechts an der Platte und heben sie zusammen, ohne dass sie durchhängt oder sich verbiegt (für solche Zwecke gibt es auch Vakuumheber; Greifer sind aber robust bei rauen, öligen Stahloberflächen). Hebeklemmen im weiteren Sinne können auch Steinplatten greifen (es gibt spezielle Steinplattengreifer) oder Stahlprofile, aber im Namen dieser Kategorie geht es vornehmlich um Metallplatten.

Auch im Bau kommen Blech- oder Paneelgreifer vor, z. B. um Fassadenelemente, Dachbleche oder große Glasscheiben (dann mit speziellen gummierten Klemmbacken) zu versetzen.

Sicherheit und Gebrauch

Tragfähigkeit: Jeder Greifer ist für eine bestimmte maximale Last und Materialdicke ausgelegt. Beispielsweise könnte ein Greifer 2.000 kg bei 0-20 mm Blechdicke tragen. Wichtig ist, dass die Blechdicke in den Bereich des Greifers fällt – zu dünne Bleche klemmt er ggf. nicht richtig, zu dick passt nicht hinein. Die Tragfähigkeit kann abnehmen, wenn der Greifer nahe am Minimum seiner Spannweite arbeitet (Herstellerangaben beachten).

Zahnung und Material: Blechgreifer haben gehärtete Zähne, um in das Material zu greifen. Sie sind daher meist nur für weiche Werkstoffe wie unlegierten Stahl gedacht. Für empfindlichere Oberflächen (Edelstahl, Aluminium oder lackierte Bleche) muss man Greifer mit Spezialbacken (Kunststoffeinlagen oder glatte Klemmen) verwenden, oder andere Hebemittel (z. B. Vakuumheber) einsetzen, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.

Positionierung: Bei Vertikalgreifern sollte der Greifer möglichst mittig über dem Schwerpunkt der Platte sitzen, wenn man nur einen verwendet – sonst kann die Platte beim Hochheben kippen. Oft benutzt man jedoch zwei Greifer mit einer Traverse, um lange Bleche aufrecht an zwei Punkten zu halten. Die Greifer dürfen dabei nicht abrutschen; daher niemals über die vorgegebene Neigung hinaus belasten – Vertikalgreifer sind für nahezu aufrechte Platten gedacht, nicht um sie im 90°-Winkel schräg zu ziehen.

Sicherheitsverriegelung: Viele Blechgreifer haben einen Hebel, den man umlegt, um den Greifer im offenen Zustand an der Platte anzusetzen. Sobald Last kommt, springt er in Position „zu“. Der Bediener muss sicherstellen, dass dieser Mechanismus intakt ist und auch wirklich eingerastet hat, bevor die Last komplett abgehoben wird. Für horizontale Greifer gibt es Spanneinrichtungen, die erst unter Last voll greifen – daher sind horizontale Greifer IMMER paarweise mit einem Zweistranggehänge oder Traverse zu nutzen, damit die Last symmetrisch verteilt ist.

Unter keiner Last lösen: Greifer lassen sich nur lösen, wenn die Last abgesetzt ist. Versuchen Sie nie, einen Blechgreifer zu entriegeln, während das Blech noch hängt oder Spannung drauf ist – das könnte das Blech plötzlich freigeben und zu einem Unfall führen.

Normen und Prüfung

Blechgreifer und Hebeklemmen fallen unter die bereits erwähnte Norm EN 13155 (lose Lastaufnahmemittel). Diese fordert z. B., dass Greifer entweder selbstschließend mit Schwerkraftprinzip wirken oder eine Sicherheitsverriegelung haben, die unbeabsichtigtes Öffnen verhindert. Die Geräte haben einen Prüf- und Sicherheitsfaktor (typisch 2-fache WLL im statischen Test oder mehr). Als Anwender sollte man mindestens jährlich eine Sicht- und Funktionsprüfung durchführen lassen. Dabei wird geprüft: Zustand der Greifzähne (sind sie abgenutzt? Abgenutzte Zähne vermindern die Reibung, was gefährlich ist – viele Hersteller bieten Ersatzbacken an), Zustand der Feder/Hebel, keine Risse im Greifkörper (Magnaflux-Rissprüfung kann Teil der Sachkundigenprüfung sein).

Wartung: Halten Sie die Gelenke geschmiert und die Greifflächen sauber, aber nicht ölen oder fetten, wo geklemmt wird – das wäre kontraproduktiv, da es die Reibung reduziert! Ölige Bleche sind ohnehin problematisch; hier sollte man die Oberflächen vor dem Heben möglichst säubern oder einen anderen Heber verwenden, da ein Schmierfilm die Klemmwirkung stark beeinträchtigt.

Praktische Hinweise

  • Nur eine Platte auf einmal: Blechgreifer greifen in der Regel nur sicher eine Platte. Versuchen Sie nicht, mehrere dünne Bleche gleichzeitig zu fassen (es sei denn, der Greifer ist ausdrücklich dafür gebaut, z. B. Bündelgreifer).
  • Ausreichende Einstecktiefe: Schieben Sie den Greifer vollständig an die Plattenkante, damit die Backe komplett anliegt. Ein halb angesetzter Greifer kann abrutschen.
  • Schwerpunktsuche: Gerade bei langen Blechen ist es ratsam, vor dem Endhub das Blech knapp anzuheben (ein paar cm) und zu schauen, ob es gerade hängt. Gegebenenfalls absetzen und Position der Greifer korrigieren.
  • Schutz vor Verletzung: Blechkanten sind scharf. Beim Ansetzen der Greifer Handschuhe tragen und niemals Finger zwischen Greifer und Blech lassen. Wenn Greifer sich schließen, pressen sie mit Tonnenkraft zu.

Durch den Einsatz von passenden Blechgreifern und Hebeklemmen kann das Handling schwerer Platten deutlich ergonomischer und sicherer gestaltet werden. Richtig verwendet, bieten sie einen festen Griff und minimieren das Risiko, dass die Last abrutscht – eine erhebliche Verbesserung gegenüber improvisierten Anschlagmethoden bei Flachmaterial.