Ratschenzüge

DELTA Ratschenzüge – robuste und bedienerfreundliche Hebelzüge für den professionellen Einsatz
McBULL Ratschenzüge – leistungsstarke und langlebige Hebelzüge für industrielle Anwendungen

Häufig gestellte Fragen

Beschreibung und Einsatzgebiet

Ratschenzüge – auch Hebelzüge oder Ratschen-Hebelzüge genannt – sind kompakte Handhebezeuge, bei denen mittels eines Hebels und einer Ratschenmechanik eine Last über eine Kette bewegt wird. Sie bestehen aus einem robusten Gehäuse mit interner Sperrklinkentechnik, einer Lastkette sowie oben und unten angebrachten Haken. Durch abwechselndes Bewegen des Hebels (Ratsche) wird die Kette eingezogen oder ausgegeben, je nach Stellung des Umschalthebels. Ratschenzüge können Lasten heben, absenken oder auch horizontal ziehen und spannen, was sie sehr vielseitig macht. Aufgrund ihrer Funktionsweise können sie Lasten millimeterweise präzise bewegen, was besonders beim Spannen (z. B. Ausrichten von Bauteilen oder Verspannen von Konstruktionen) oder beim Richten (Aufstellen von Masten, Bäumen etc.) vorteilhaft ist.

Anwendungsbereiche

Hebelzüge kommen überall dort zum Einsatz, wo keine große Hubhöhe benötigt wird, aber eine kräftige, fein dosierbare Zugkraft gefragt ist. Typische Anwendungen sind das Ausrichten und Fixieren von Stahlträgern oder Maschinen bei Montagearbeiten – der Hebelzug wirkt wie eine „ziehende Hand“, die Schritt für Schritt justiert. In Werkstätten werden Ratschenzüge genutzt, um Motoren oder Getriebeteile in Position zu bringen. Im Bau und Landschaftsbau lassen sich schiefe Elemente richten oder schwere Türen/Schächte einsetzen, indem mit Hebelzügen Zugspannung erzeugt wird. Auch beim Bergen von Fahrzeugen in unwegsamem Gelände oder beim Entfernen von Wurzelstöcken kann man zwei Hebelzüge gegeneinander spannen. Da Hebelzüge leicht und tragbar sind, gehören sie zur Standardausrüstung vieler Handwerker und Servicetechniker, die mobil Lasten bewegen müssen. Im Veranstaltungsbereich (Bühnentechnik) werden sogenannte „Kletterzüge“ (eine Sonderform der Hebelzüge) eingesetzt, um Traverse und Lichttechnik hochzuziehen – diese sind oft in schwarz gehalten, fügen sich unauffällig ein und erfüllen besondere Sicherheitsanforderungen.

Sicherheitshinweise

Ratschenzüge unterliegen den gleichen Sicherheitsanforderungen wie andere Anschlag- und Hebemittel. Sie sollten gemäß EN 13157 gebaut sein und über eine eindeutige Tragfähigkeitsangabe verfügen. Vor Gebrauch muss geprüft werden, dass die Lastkette unbeschädigt ist (keine deformierten Glieder, keine Risse). Die Kette darf nicht geknotet oder verdreht eingesetzt werden. Achten Sie darauf, dass der Neigungswinkel der Kette möglichst klein bleibt – bei Hebeaufgaben sollte der Ratschenzug idealerweise senkrecht über der Last hängen; bei Zugaufgaben horizontal ausgerichtet sein. Je schräger die Zugrichtung, desto mehr Belastung auf Gehäuse und Haken, was vermieden werden sollte. Überlast ist unbedingt zu vermeiden: Viele Hebelzüge haben zwar eine eingebaute Überlastsicherung (z. B. abscherende Bolzen oder rutschende Kupplungen), aber darauf darf man sich nicht verlassen. Nutzen Sie im Zweifel ein Modell mit höherer Traglast, wenn z. B. mit langen Hebeln hoher Kraftaufwand nötig wäre – das signalisiert, dass man an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Die Haken am Hebelzug müssen mit intakten Sicherungsklappen (Sicherheitsfalle) versehen sein, sodass die Last nicht herausrutschen kann. Beim Spannen zwischen zwei Fixpunkten (z. B. als Zugsystem) sollten möglichst Rundschlingen oder Schutzpolster an scharfen Kanten verwendet werden, damit weder Kette noch Haken punktuell überlastet werden.

Bedienung und ergonomisches Arbeiten

Ein korrekt eingesetzter Ratschenzug benötigt vergleichsweise wenig Muskelkraft, da das Getriebe eine hohe Übersetzung bietet. Dennoch sollte der Bedienhebel niemals mit Verlängerungen (wie einem Rohr) künstlich verlängert werden – dies würde die aufgebrachte Kraft unkontrolliert erhöhen und kann das Gerät zerstören oder den Bediener gefährden. Stattdessen: Wenn der Weg des Hebels zu kurz ist oder eine noch feinere Justage nötig, können Sie oft an der Umschaltvorrichtung den Leerlauf einstellen, um die Kette von Hand durchzuziehen (viele Hebelzüge haben eine Freilaufstellung zum schnellen Ablassen der Kette ohne Last). Stellen Sie den Hebel vor Nutzung immer auf die richtige Drehrichtung: „Heben/Spannen“ oder „Senken/Lösen“. Arbeiten Sie möglichst in einer angenehmen Höhe – ist der Hebelzug zu hoch angehängt, nutzen Sie eine Standhilfe, statt über Kopf mit aller Kraft zu ratschen, um Abrutschen zu vermeiden. Ruhige, gleichmäßige Hebelbewegungen sind effektiver als ruckartiges Zerren. Sollte eine Last plötzlich nachgeben (z. B. festgeklemmtes Teil löst sich), sorgt die Ratschenmechanik dafür, dass nicht sofort alles zurückschnellt; dennoch ist Aufmerksamkeit geboten, um die Situation im Griff zu behalten.

Wartung und Pflege

Nach dem Einsatz sollte die Kette des Ratschenzugs gereinigt und leicht eingeölt werden, um Korrosion zu verhindern. Das Gehäuse und der Ratschenmechanismus sind meist gekapselt; es empfiehlt sich dennoch eine regelmäßige Funktionsprüfung und alle paar Jahre eine Inspektion / Schmierung durch den Hersteller oder eine Fachwerkstatt. Zudem schreibt die DGUV für Hebezeuge regelmäßige Prüfungen durch befähigte Personen vor (üblicherweise mindestens jährlich), um die Betriebssicherheit sicherzustellen. Lagern Sie Hebelzüge trocken und hängen Sie sie idealerweise auf, statt sie am Boden liegen zu lassen – so vermeiden Sie Schlagschäden oder das Verdrecken der Kette. Wenn Sie diese Hinweise beachten, ist ein Ratschen-Hebelzug ein äußerst langlebiges und sicheres Hilfsmittel, das Ihnen bei verschiedensten Zug- und Hebeaufgaben im Alltag gute Dienste leistet.