Betonanker
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DELTALOCK Kugelkopf Betonanker 24,00 €zzgl. MwSt. und Versandkosten
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DELTALOCK Ringkupplung 38,20 €zzgl. MwSt. und Versandkosten
Häufig gestellte Fragen
Was sind Betonanker für Hebezwecke?
Betonanker in der Hebetechnik sind spezielle Verankerungselemente, die in Betonbauteile eingebettet werden, um sie als Anschlagpunkt zum Heben nutzen zu können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dübeln oder Ankern, die einer dauerhaften Befestigung dienen, sind Hebe-Betonanker meistens temporäre Verankerungen im Frischbeton oder in Fertigteilen, um diese Bauteile sicher zu transportieren. Weit verbreitet sind Kugelkopfanker oder Transportanker-Systeme: Stahlanker mit bestimmten Formen (Kugelkopf, Flachstahl mit Kopf, Schraubgewindehülsen etc.), die beim Gießen eines Betonteils eingelegt werden. Nach dem Aushärten steht dann ein definiertes Ankerelement zur Verfügung, an dem mit einem passenden Anschlaggerät – z. B. einer Kupplung – das gesamte Bauteil gehoben werden kann. Diese Systeme sind modular: Der Betonanker selbst verbleibt im Bauteil, während die zugehörige Kupplung (etwa eine Ringkupplung für Kugelkopfanker) immer wieder verwendet wird, um sich am Anker einzuklinken.
Typische Anwendungen
Betonanker kommen vor allem im Fertigteilbau zum Einsatz. Beispielsweise werden Wandelemente, Betonbalken, Treppenläufe oder ganze Raummodule in der Fertigung mit solchen Ankern versehen, um sie später mit dem Kran verladen und auf der Baustelle versetzen zu können. Auch Rohre und Schachtringe können mit eingelassenen Ankerhülsen gefertigt werden, um sie leichter handhaben zu können. Im Brückenbau oder bei massiven Fundamentblöcken nutzt man Transportanker, um diese schweren Teile nach dem Guss umzusetzen. Kugelkopf-Betonanker bestehen aus einem runden Kopf, der bündig in der Betonoberfläche liegt, und einer darunter liegenden Verankerung (wie ein Ankerfuß). Sie werden mit entsprechenden Kugelkopf-Kupplungen angehoben, die formschlüssig einrasten. Daneben gibt es Gewindehülsen: Einbetonierte Stahlhülsen mit metrischem Gewinde, in die man Ringschrauben eindrehen kann (geeignet für etwas geringere Lasten). In der Praxis findet man an vielen Betonfertigteilen kleine runde Vertiefungen – das sind die Stellen, wo Betonanker sitzen. Nach dem Versetzen kann man diese Vertiefungen aus optischen Gründen schließen.
Sicherheit und Normen
Der Umgang mit Betonankern als Lastaufnahmemittel erfordert genaue Kenntnis der Belastbarkeit und der zulässigen Zugrichtungen. In Deutschland sind solche Systeme oft durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen geregelt, da sie in Tragwerken mitwirken. Das heißt, jeder Betonanker-Typ (z. B. ein Kugelankersystem) hat definierte zulässige Lasten in Abhängigkeit von der Betondruckfestigkeit, der Einbettungstiefe und dem Hebewinkel. Diese Angaben stehen in den technischen Unterlagen des Herstellers. Unbedingt beachten: Die Nenntragfähigkeiten (etwa 1,3t, 2,5t, 5,0t etc., wie in Produktangaben[6][7] ersichtlich) gelten meist für einen geraden Zug nach oben in Beton einer bestimmten Güte (z. B. C20/25). Wird unter Winkel gehoben – was oft nötig ist, wenn mehrere Anker ein Teil gemeinsam heben – reduziert sich die Tragfähigkeit je nach Winkel (z. B. 45° geneigt). Häufig wird ein Sicherheitsfaktor von 3 oder 4 gegenüber der Bruchlast zugrunde gelegt, analog zu anderen Anschlagmitteln.
Die Kupplungen (z. B. Ringkupplungen) müssen zum System passen und geprüft sein. Sie verriegeln mechanisch im Ankerkopf und dürfen sich erst lösen, wenn das Bauteil abgesetzt und entlastet ist (viele Kupplungen haben eine Feder- oder Bolzensicherung). Der Bediener muss prüfen, dass die Kupplung korrekt eingerastet ist – ein nicht vollständig eingeklinkter Anker könnte herausrutschen und zum Absturz der Last führen.
Zudem sollte die Betonoberfläche um den Anker unbeschädigt sein. Risse im Bereich des Ankers (etwa durch Spannungen oder Schläge) können die Haltekraft massiv reduzieren. Deshalb ist vor dem Heben zu kontrollieren, ob der Beton rund um den Anker in Ordnung ist. Bei eingefrorenem Beton (Winterbaustelle) oder sehr jungen Beton (noch nicht ausreichende Festigkeit) dürfen die Anker nur nach ausdrücklicher Freigabe belastet werden.
Anwendungshinweise
- Planung: Schon bei der Herstellung des Fertigteils müssen die richtigen Anker an den richtigen Stellen vorgesehen werden, damit beim Heben der Schwerpunkt stimmt und keine unzulässigen Biegemomente auftreten. Ingenieure planen oft Hublasten und wählen passende Ankertypen aus (z. B. 4 Anker mit je 2,5t Tragfähigkeit für ein 5t Bauteil, verteilt mit geeignetem Hebegeschirr).
- Anschlagen: Montieren Sie die Kupplung genau senkrecht auf dem Anker und verriegeln Sie sie gemäß Anleitung (oft ist ein Knopf oder Hebel zu betätigen). Ziehen Sie leicht am Kran, um zu testen, ob alles greift, bevor Sie vollständig abheben.
- Heben: Langsam Spannung aufnehmen und sicherstellen, dass das Bauteil frei kommt und sich nicht verkantet (bei mehreren Ankerpunkten synchron anziehen). Während des Transports darauf achten, dass niemand im Gefahrenbereich steht – wie immer bei schwebenden Lasten.
- Lösen: Nachdem die Last abgesetzt ist, lässt sich die Kupplung meist durch Entlasten und eine Dreh- oder Druckbewegung wieder entfernen. Keinesfalls versuchen, die Kupplung unter Spannung zu lösen oder gar gewaltsam herauszuschlagen – das kann sie beschädigen.
Vorteile dieser Systeme
Die Verwendung von Betonankern ist heute Stand der Technik, weil sie schnelles und sicheres Anschlagen ermöglicht. Man erspart sich das Umgreifen mit Schlingen oder Ketten, was oft umständlich und unsicher wäre (z. B. eine glatte Betonwand mit einem herkömmlichen Anschlagmittel zu greifen, ist kaum möglich). Zudem sind die Anker fix im Bauteil verankert, was definierte Kräfte garantiert und das Bauteil gleichmäßig belastet. Moderne Systeme bieten sogar farbliche Codierungen oder Markierungen, um die Traglast des Ankers zu erkennen, und robuste Transportkupplungen, die tausende Male verwendet werden können.
Insgesamt sind Betonanker unverzichtbar im sicheren Betonfertigteiltransport. Wer mit solchen Ankern arbeitet, sollte sich immer nach dem jeweiligen Systemhandbuch richten – dann ist gewährleistet, dass tonnenschwere Betonkolosse wie an unsichtbaren Griffen leicht und sicher bewegt werden können.