Rundschlingengehänge
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Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Rundschlingengehänge?
Ein Rundschlingengehänge ist eine Kombination aus Rundschlingen und Verbindungselementen, die ein mehrsträngiges Anschlagmittel bildet. Im Prinzip handelt es sich um ein textiles Gehänge, vergleichbar mit einem Kettengehänge – nur dass hier die einzelnen Stränge Rundschlingen sind. Typischerweise besteht ein Rundschlingengehänge aus einem Aufhängering (Stahl-Masterlink) und zwei oder vier hochwertigen Rundschlingen, die mittels spezieller Verbinder am Ring befestigt sind. Die Rundschlingen können dabei fest montiert oder auswechselbar sein (häufig werden sie mit Schäkel oder speziellen Rundschlingenhaken am Ring angebracht). So erhält man z. B. ein 2-Strang-Gehänge aus zwei identischen Rundschlingen, die oben an einem großen Aufhängering hängen, oder ein 4-Strang-Gehänge entsprechend mit vier Schlingen. Jede Schlinge bildet einen „weichen“ Strang, an dessen Ende die Schlaufe flexibel um die Last gelegt wird oder an einen Lasthaken angebracht wird.
Diese Konstruktion vereint die Vorteile der Rundschlinge (Schonung, Flexibilität) mit der Struktur eines Gehänges (mehrere Anschlagpunkte an einer Last). Varianten ergeben sich analog zu Kettengehängen durch die Strangzahl (1-, 2-, 3-, 4-strangig) und die Tragfähigkeit. Man spricht auch von textilen Bridle Slings (Brückengehänge) wenn mehrere Textilelemente an einem Metallring kombiniert werden. Häufig werden Rundschlingengehänge mit Sicherheitslasthaken an den unteren Enden ausgestattet – das heißt, am Ende jeder Schlinge befindet sich ein Haken mit Sicherheitsfalle, um direkt in Anschlagpunkte eingehängt zu werden. Alternativ können die Schlingenenden auch Schlaufen bleiben, die man um die Last legt. Die Zusammenstellung ist modular: Einzelne Schlingen lassen sich austauschen, und die Komponenten (Ring, Verbinder, Haken) sind oft nach Güteklasse genormt (z. B. Grade 8 oder 10 Beschlagteile in Kombination mit PES-Schlingen). Wichtig ist, dass alle Metallteile genügend große Radien aufweisen, um die Schlinge nicht zu schädigen – daher gibt es spezielle Rundschlingenhaken und Verbinder mit verbreiterten Auflageflächen.
Typische Anwendungen
Rundschlingengehänge werden eingesetzt, wenn man mehrere Anschlagpunkte an einer großen Last braucht, aber dennoch die Schonung und Flexibilität textiler Anschlagmittel wünscht. Ein typisches Beispiel ist das Heben von fertig montierten Maschinen oder Anlagenteilen: Diese besitzen oft vier Hebeösen an der Oberseite. Anstatt ein Kettengehänge zu verwenden, greift man zu einem 4-Strang-Rundschlingengehänge mit Haken: Man hängt die Haken in die vier Ösen ein – so wird die Maschine an vier Punkten weich aufgehängt und kann vom Kran gehoben werden. Das Textilgehänge verhindert, dass Vibrationen oder ruckartige Bewegungen der Kette auf die Maschine übertragen werden (Textil dämpft etwas) und vermeidet Kratzer an lackierten Ösen. Auch beim Verladen von empfindlichen Objekten mit ungleichmäßiger Form (z. B. Kunstskulpturen, Flugzeugteile) kann man mit mehrsträngigen Rundschlingengehängen die Last an mehreren Punkten zurrend aufnehmen, ohne Oberflächen zu beschädigen. Ein praxisnahes Beispiel: Beim Brückenheben (Einheben von Brückenträgern) werden oft zwei 2-Strang-Gehänge aus Rundschlingen verwendet, um den langen Träger an vier Punkten unter der Brückenplatte hochzuheben. Stahlketten könnten die Betonkanten beschädigen, daher umwickelt man die Ecken mit Rundschlingen und verteilt den Druck. In der Chemie- und Lebensmittelindustrie sind oft Edelstahl-Anschlagpunkte an Behältern, um Kontamination zu vermeiden – hier setzt man gerne textile Gehänge ein, weil sie funkenfrei und sauber sind. Ein weiteres Einsatzfeld: Offshore-Windkraftanlagen – beim Aufbau werden große Komponenten mit vier Anschlagpunkten (z. B. Gondeln, Trafostationen) mittels mehrsträngigem Polyestergehänge gehoben, da diese im Seegang etwas nachgeben und Stöße dämpfen. Kurz gesagt nutzt man Rundschlingengehänge, wenn gleichmäßige, mehrpunktige Lastverteilung nötig ist, aber dennoch die Vorteile textiler Schlingen – Leichtigkeit, Flexibilität, Oberflächenschutz – gewahrt bleiben sollen.
Sicherheit und Normen
Bei Rundschlingengehängen greifen sowohl die Normen für textile Anschlagmittel (EN 1492-2 für die Schlingen) als auch die für Anschlagbeschlagteile (EN 1677 für die Metallkomponenten) zusammen. Wichtig: Die Tragfähigkeit des gesamten Gehänges richtet sich nach dem schwächsten Element. In der Praxis sind dies oft die Schlingen selbst, da Stahlteile in GK8/GK10 meist hohe Reserven haben. Beispiel: Ein 2×10 t Rundschlingengehänge mit GK8-Beschlagteilen – die Schlingen (10 t WLL einzeln) bestimmen die Gehängetragfähigkeit, während Ring und Haken meist darüber ausgelegt sind (z. B. 22 t WLL Ring). Trotzdem müssen natürlich alle Komponenten zueinander passen und gekennzeichnet sein. Das Gehäuse (der Aufhängering) sollte einen Herstellerstempel und Angaben zur Klasse tragen; ebenso die Haken. Die Schlingen tragen ihr Etikett. In der Regel liefert der Hersteller des Gehänges ein Prüfzeugnis mit, das die Kombination freigibt.
Neigungswinkel: Bei mehrsträngigen Gehängen gelten dieselben Winkelregeln – z. B. max. 60° zwischen Schlingen und Vertikal. Da Textilschlingen dehnbar sind, verteilt sich Last unter Winkel oft etwas besser, dennoch soll man für die Berechnung die konservativen Faktoren wie bei Ketten ansetzen (z. B. 2-Strang mit 45° → ~1,4-fache Tragfähigkeit gegenüber Einzelstrang, mit 60° → 1,0-fach). Hersteller geben Tabellen aus; oft sind WLL des Gehänges für 0–45° und 45–60° angegeben. Wenn ein Strang leer durchhängt (unsymmetrische Belastung), darf man ihn nicht mitrechnen.
Eine besondere Sicherheitsanforderung bei textilen Gehängen: Schutz der Schlingen an Knotenpunkten. Wo die Rundschlinge am Aufhängering eingehängt ist, kann viel Reibung entstehen, wenn sich die Stränge unter Last bewegen. Daher müssen die Aufhängeglieder glatte, weite Radien haben – ein zu kleiner Ring könnte den Schlingenmantel durchscheuern oder einen unrunden Biegelastfall erzeugen. Entsprechend sind Aufhängeringe für textile Gehänge oft etwas größer dimensioniert als für Ketten. Gleiches gilt unten bei Haken: Spezielle Rundschlingenhaken haben einen besonders breiten Maulbogen, damit die Schlinge nicht eingequetscht wird.
Ablegereife: Für die Rundschlingen selbst gelten die gleichen Kriterien wie bei einzeln genutzten (Schnitt im Mantel, Kern sichtbar → sofort ausmustern). Da sie Teil eines Systems sind, sollte man aber auch die Metallteile prüfen – z. B. können an einem scharfen Grat im Aufhängering die Schlingen schnell Schaden nehmen. Also: Ring und Haken auf Gratfreiheit, Riefen, Korrosion prüfen. Ein verbogener Haken (Maulaufweitung >10%) oder ein Ring mit Riss wären natürlich ebenso K.O.-Kriterien. Zum Glück sind Haken und Ring in Stahl ausgeführt, so dass sie bei Defekt separat tauschbar sind.
Eine regelmäßige Prüfung (jährlich) durch Befähigte Person ist Pflicht. Dabei wird das gesamte Gehänge begutachtet. Schlingen sollten dazu ausgebaut oder zumindest ausgebreitet inspiziert werden. Oft entscheidet man sich, die Schlingen in fest montierten Gehängen zyklisch zu tauschen (z. B. alle 2 Jahre neue Schlingen einknüpfen), weil sie naturgemäß schneller altern als die Metallköpfe.
Vorteile von Rundschlingengehängen
Rundschlingengehänge bieten eine höhere Flexibilität als reine Stahlgehänge. Sie vereinen das Beste aus beiden Welten: Die Vielstrang-Anschlagtechnik erlaubt es, große und komplexe Lasten sicher zu greifen, während die textilen Stränge eine schonende und leichte Handhabung garantieren. Die Gewichtsersparnis ist enorm – ein 4-Strang-Gehänge aus 4×5 t-Rundschlingen wiegt vielleicht 10 kg inklusive Ring und Haken, während ein entsprechendes Kettengehänge leicht 60–70 kg wiegen würde. Dies erleichtert nicht nur den Transport, sondern auch das Anbringen am Lastobjekt: Oft kann ein Monteur allein ein textiles Gehänge oben am Kranhaken einhängen, was bei einer schweren Kettenansammlung kaum möglich wäre ohne Hilfsmittel. Schonung der Anschlagpunkte ist ein weiterer Vorteil: Viele Anschlagpunkte (Ösen, Laschen) an hochwertigen Maschinen sind nur für weiche Anschlagmittel ausgelegt, um Beschädigungen zu vermeiden. Das Rundschlingengehänge bietet hier weiche Hakenaufnahmen – entweder durch die Schlinge selbst in der Öse, oder indem spezielle Haken mit breiter Auflage verwendet werden. So wird die Oberfläche der Last und des Anschlagpunktes geschont, keine Kratzer oder Druckstellen. Darüber hinaus wirkt das textil-flexible System leicht dämpfend: Bei leichten Stößen oder ruckartigen Bewegungen dehnen sich die Polyesterstränge minimal und reduzieren so die Stoßspitzen (eine Kette würde diese ungemindert weitergeben). Ein praktischer Vorteil ist die Modularität und Austauschbarkeit: Ist eine Schlinge beschädigt, kann sie einzeln ersetzt werden, ohne das ganze Gehänge auszumustern. Man kann auch je nach Bedarf unterschiedliche Längen einsetzen – beispielsweise zwei kurze und zwei lange Stränge für eine trapezförmige Traverse – und sie an einem Ring kombinieren. Diese Variabilität erlaubt es, sich an spezielle Lastgeometrien anzupassen. Und nicht zuletzt: Ein textiles Gehänge ist korrosionsfrei und funkenfrei – im explosionsgeschützten Bereich oder bei empfindlichen Oberflächen (Edelstahl, Reinraum) ein großer Pluspunkt. Insgesamt ermöglichen Rundschlingengehänge das sichere und materialschonende Anheben komplexer Lasten mit mehreren Anschlagpunkten, ohne die Nachteile von starrem Stahlgehänge (hohes Gewicht, starres Verhalten). Sie sind damit ein wichtiger Bestandteil moderner Hebetechnik, wenn es um Vielstrang-Anschläge unter besonderen Anforderungen geht.