Schäkel
Auswahl und Sicherheit im Einsatz
Schäkel in der Hebetechnik – klein, aber entscheidend
Schäkel gehören zu den unscheinbaren, aber unverzichtbaren Verbindungselementen in der Hebe- und Anschlagtechnik. Sie dienen als Bindeglied zwischen Kranhaken, Anschlagmitteln wie Ketten, Seilen oder Rundschlingen und der Last selbst. Trotz ihrer geringen Größe tragen sie enorme Kräfte – und genau deshalb ist die richtige Auswahl und Handhabung entscheidend.

Bauformen und Normen
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Im Hebebetrieb werden in der Regel D-Schäkel (gerade Form) und Bügelschäkel (runde Form bzw. Omega) eingesetzt. Sie sind nach EN 13889 oder vergleichbaren internationalen Standards gefertigt, geschmiedet und hochfest vergütet. Jedes geprüfte Hebeschäkel ist dauerhaft mit WLL (Working Load Limit), Herstellerkennzeichnung und Chargennummer versehen.

Wichtige Auswahlkriterien
- Tragfähigkeit (WLL): Muss mindestens der maximalen Belastung im Einsatz entsprechen.
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Form: D-Schäkel für Zug in einer Richtung, Bügelschäkel für mehrere Stränge oder größere Bewegungsfreiheit
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Bolzentyp: Schraubbolzen für flexible Anwendungen, Sicherungsbolzen mit Mutter und Splint für dauerhafte oder sicherheitskritische Einsätze.
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Bügelradius: Größerer Radius schont Seile und Rundschlingen
Sicherheit im Einsatz
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Nur normgerechte, geschmiedete Schäkeln mit geprüfter Tragfähigkeit verwenden. Baumarkt- oder Segelschäkel ohne WLL sind tabu.
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Keine Querbelastung zulassen – diese reduziert die Tragfähigkeit drastisch.
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Visuelle Kontrolle vor jedem Einsatz: Risse, Verformungen, korrodierte oder ausgeschlagene Bolzen sind ein Ausschlusskriterium.
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Bolzen immer vollständig eindrehen und sichern. Lose Bolzen sind ein Sicherheitsrisiko.
Fazit
Ein Schäkel mag unscheinbar wirken, doch in der Hebetechnik ist er ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Die richtige Bauform, Normkonformität und sorgfältige Handhabung sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden und die volle Tragfähigkeit auszuschöpfen.