GK8 - Textilelemente
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DELTALOCK Gabelkopf-Hebebandhaken mit Hakensicherung - Güteklasse 8 nach EN 1677
50,50 €39,00 €zzgl. MwSt. und Versandkosten -
DELTALOCK Selbstschließende Hebebandhaken - Güteklasse 8 nach EN 1677
70,62 €50,00 €zzgl. MwSt. und Versandkosten -
DELTALOCK Verbindungsglieder für Rundschlingen - Güteklasse 8 nach EN 1677
14,12 €8,90 €zzgl. MwSt. und Versandkosten
Häufig gestellte Fragen
Was sind Textilelemente?
Unter Textilelementen versteht man im Kontext von Anschlagketten spezielle Verbindungsteile oder Zubehör, die den Einsatz von textilen Anschlagmitteln (Hebebänder, Rundschlingen) innerhalb von Ketten- oder Anschlagsystemen ermöglichen. Einfacher ausgedrückt: Beschlagteile, die für das Einhängen oder Halten von textilen Schlingen gemacht sind. Oft sind diese Komponenten Teil der Güteklasse-8- oder 10-Systeme und werden daher als „GK8 Textilelemente“ etc. geführt. Beispiele: Rundschlingenhaken – das sind Haken mit besonders weiter, glatter Maulöffnung, speziell um Rundschlingen oder Hebebänder aufzunehmen, ohne sie zu beschädigen[34]. Oder Bandschlaufen-Verbinder – z.B. dreieckige Bügel, durch die ein Hebeband geschlungen werden kann und die dann mit einem Kettenverbinder gekoppelt werden. Ebenso zählen spezielle Schäkel mit breiter Auflage oder Klauen für Textilien dazu. Diese Teile sind so gestaltet, dass sie die textilen Anschlagmittel großflächig und schonend tragen, ohne scharfe Kanten. Außerdem erfüllen sie die Festigkeitsanforderungen der entsprechenden Güteklasse (4-fache Sicherheit).
Der Grundgedanke: Oft muss man Kette und Textile kombinieren. Etwa will man an einem Kettengehänge auch mal eine Rundschlinge anhängen. Ein normales Kettenglied oder ein Standardhaken könnte die Schlinge aber einklemmen oder zu punktuell belasten. Textilelemente lösen dieses Problem durch passende Geometrie.
Typische Anwendungen
Typische Anwendung ist die Verwendung von Rundschlingen in Verbindung mit Kettengehängen. Beispiel: Betonfertigteilbau – man hat ein 4-Strang-Kettengehänge GK8, möchte aber anstelle von Haken unten Rundschlingen um große Betonteile legen. Hierfür montiert man an die Enden des Kettengehänges Rundschlingenhaken GK8. Diese Haken haben einen weiten, meist halbkreisförmigen Bügel, in den die Rundschlinge eingehängt wird (ähnlich wie ein Schäkel). So kann die Schlinge nicht herausrutschen (oft mit Bolzensicherung) und wird über einen großen Radius gehalten, was Mantelschäden verhindert. Ein anderes Szenario: Ein Betrieb hat viele Lasten, die mit Hebebändern gehoben werden (wegen Empfindlichkeit der Oberfläche). Man möchte diese Bänder jedoch schnell an- und abhängen. Dafür nutzt man Bandschlingen-Adapter – eine Art Triangel, in die das flache Band eingelegt wird (breit genug, kein Knicken), und an deren Spitze ein Kettenanhänger (Öse) sitzt. Dieser Adapter kann am Kranhaken oder Kettengehänge befestigt werden. So spart man sich das mühselige Durchfädeln von Bandösen in großen Schäkel etc. Ebenfalls werden Textilelemente im Theaterbau eingesetzt: Dort hat man oft Kettenzüge und will aber schwarze Rundschlingen in diese einhängen – man nutzt dann GK8-Textilglieder (schwarze pulverb. Schäkel/Haken speziell geformt), um dieses Hybrid zu ermöglichen.
Auch in Spezialtraversen finden Textilelemente Verwendung: Z.B. Traversen, an denen sowohl Ketten als auch Bänder befestigt werden können. Hier sind häufig klappbare Bügel oder Haken montiert, die als Anschlagpunkt sowohl für ein Kettenglied als auch für ein Gurtband taugen.
Kurz: Überall dort, wo Stahl und Textil zusammenkommen – sei es aus Schonungsgründen oder Flexibilitätsgründen – werden diese speziellen Ketten-Beschlagteile eingesetzt. In Ladungssicherung (Zurrketten zu Zurrgurten) kennt man ähnliches, aber im Hebebereich eben GK8/GK10-Teile.
Sicherheit und Normen
Solche Textilelemente müssen dieselben Sicherheitsanforderungen erfüllen wie andere Anschlagteile der entsprechenden Güteklasse. Ein Rundschlingenhaken GK8 z.B. wird nach EN 1677-1 gefertigt und geprüft. Wichtiger Aspekt: Formgebung. Die Norm (oder Hersteller) fordert, dass der Radius an den Auflageflächen groß genug ist für den minimal zulässigen Biegeradius der angeschlagenen Schlinge. So soll ausgeschlossen werden, dass die Nenntragfähigkeit der Schlinge durch zu engen Biegeradius reduziert wird. Weiterhin sind alle Kanten abgerundet, um Faserschäden zu vermeiden. Textilelemente GK8/10 haben in der Regel auch die 4:1 Sicherheit – d.h. sie brechen erst beim Vierfachen der WLL oder darüber, analog zu Haken.
Kennzeichnung: Wie bei anderen Teilen – Güteklasse, Tragfähigkeit, Hersteller, CE. Oft ist auf diesen Teilen noch angegeben, welche Textilbreite maximal eingelegt werden darf (z.B. ein Bandhaken hat evtl. Aufschrift „max 90 mm“).
Verwendungshinweise: - Es muss sichergestellt sein, dass das textile Anschlagmittel korrekt eingelegt wird. Beispiel Band in Bandhalter: Das Band darf nicht verdreht oder gefaltet in den Halter kommen, sonst entstehen Druckstellen. - Sicherung: Manche Textilelemente, wie Rundschlingenhaken mit Bolzen, müssen mit Splint gesichert sein, damit sich der Bolzen unter Last nicht öffnet. - Kapazität: Die Tragfähigkeit eines solchen Elements richtet sich nach dem schwächsten – z.B. der Haken könnte 5 t WLL haben, aber die eingelegte Rundschlinge nur 3 t, dann gilt natürlich 3 t. Umgekehrt sollte man kein Band einlegen, das weit höher tragfähig ist als der Adapter – Missverhältnis vermeiden. - DGUV-Hinweis: Textile Anschlagmittel sollen möglichst frei hängen; wenn man sie an Stahlkomponenten einhängt, sollen diese vom Hersteller dafür vorgesehen sein (was hier der Fall ist, eben durch diese Elemente).
Prüfung: Textilelemente aus Stahl prüft man wie andere Haken oder Schäkel: Auf Risse, Verformung, Korrosion. Insbesondere checken, ob der Oberflächenglattheit noch gegeben ist – z.B. ob Riefen oder Grate entstanden (wenn etwa mal ein Kettenglied fälschlich eingehängt wurde). Ein Grat könnte Fasern der nächsten Schlinge beschädigen, daher unbedingt entfernen.
Ablegereife: Ein Haken ist abzulegen, wenn z.B. die Maulöffnung >10% geweitet oder Querschnitt >10% abgetragen (analog Lasthaken Kriterien). Bolzen wenn verbogen oder Riss, austauschen. Splinte immer erneuern nach Lösen.
Vorteile von Textilelementen
Textilelemente als Teil des Anschlagtechnik-Sortiments bieten einige handfeste Vorteile: Sie schaffen eine Brücke zwischen zwei Welten – nämlich zwischen der Kraft und Robustheit der Stahlketten und der Schonung und Flexibilität der Textilschlingen. Dadurch hat der Anwender enorm mehr Optionen. Konkret: Mit einem passenden Rundschlingenhaken kann man blitzschnell eine Rundschlinge in ein Kettengehänge integrieren, ohne provisorisch mit Schäkel oder Knoten zu arbeiten, was Zeit spart und Sicherheit erhöht.
Diese Elemente tragen dazu bei, dass man Textilschlingen sicherer einsetzen kann. Ein normaler Lasthaken kann eine Schlinge durch seinen schmalen Schlitz beschädigen; ein Rundschlingenhaken hingegen hält sie über eine breite Fläche – die Lebensdauer der teuren Schlingen steigt, und die Nenntragfähigkeit bleibt erhalten. Ebenso für Hebebänder: Ein Bandadapter verhindert das gefährliche Einklemmen oder Abrutschen eines Bandes aus einem zu großen Kettenhaken.
Flexibilität: Textilelemente ermöglichen es, je nach zu hebender Last, rasch zwischen Kette und Gurt zu wechseln. Heute vielleicht Stahlträger (direkt an Haken), morgen empfindliche lackierte Teile (an Bändern in den selben Hakenadaptern). Der Grundaufbau des Gehänges bleibt, nur das Endstück wird angepasst – das ist logistisch und wirtschaftlich vorteilhaft, weil man nicht für jeden Spezialfall ein komplett eigenes Gehänge braucht.
Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Sicherheit: Früher wurden nicht selten Textilschlingen einfach in ungeeignete Haken gelegt oder gar „geknotet“, was oft zu Schäden führte. Mit passenden Beschlagteilen wird der Gebrauch idiotensicherer – die Schlinge sitzt dort, wo sie hingehört, und wird fixiert. Außerdem sind viele Textilelemente so konstruiert, dass Fehlanwendung erschwert wird: z.B. passt ein Band nur flach in den Halter, oder ein Rundschlingenhaken hat eine Sicherung, sodass man nicht versehentlich nur halb einhängt.
Nicht zuletzt erhöhen Textilelemente die Schonung der Last: Wenn man z.B. einen scharfrandigen Stahlteil heben muss, könnte man eine Schlinge nutzen, aber die reißt evtl. an der Kante – hier kann man eine Kette mit Kantenschutz einsetzen, aber dann fehlt die Schmiegsamkeit. Mit Kombis (z.B. Kette + Bandadapter + Band um die Kante mit Kantenschutz) kann man die Vorteile kombinieren: Stahl oben, weiches Band an der Last – optimal für Kanten.
Zusammengefasst: Textilelemente sind durchdachte Spezialkomponenten, die dem Anwender in der Anschlagtechnik einen erweiterten Werkzeugkasten geben. Sie ermöglichen es, hybride Anschlaglösungen sicher umzusetzen, wo vorher Improvisation nötig war. Dadurch erhöhen sie die Sicherheit, schonen Material (sowohl Last als auch Anschlagmittel) und sparen letztlich Kosten, weil ein System universeller einsetzbar wird.