Tandemfahrwerke Serie K und G

Häufig gestellte Fragen

Was sind Tandemfahrwerke?

Tandemfahrwerke sind eine spezielle Form der Transportfahrwerke, bei denen zwei Rolleneinheiten fest gekoppelt sind, um gemeinsam wie ein breiteres Fahrwerk zu fungieren. Oft meint man damit Sets, die z.B. aus zwei identischen Fahrwerken und einer Verbindungsstange bestehen – diese werden parallel unter einer Last eingesetzt, so dass sie wie ein "Doppel-Fahrwerk" arbeiten. Sinn dahinter ist, die Auflagefläche zu vergrößern und die Last auf mehr Rollen zu verteilen. Tandemfahrwerke können auch in Reihe gemeint sein – etwa zwei Einheiten hintereinander unter einem langen Lastbalken, um die Länge abzudecken. Der häufigere Anwendungsfall: zwei Fahrwerke nebeneinander (links und rechts), verbunden starr – z.B. man legt einen Stahlträger auf zwei Rollmodule und verbindet sie, das ganze fungiert dann als ein breiter Transportwagen. So erhöht sich die Tragfähigkeit (zwei Module tragen zusammen mehr) und vor allem die Standsicherheit seitlich – eine breite Basis reduziert Kippgefahr für hohe oder schmale Lasten. Typischerweise haben Tandemfahrwerke zusammen auch eine Drehstange oder Deichsel zum Lenken, ähnlich einem Wagen mit zwei Achsen. Manche Hersteller bieten Tandemfahrwerke als solche an: also eine Platte mit zwei Rollgruppen (vorn/hinten oder links/rechts). Oft aber: man bildet Tandems modular. Zum Beispiel: Man hat vier kleine Fahrwerke – durch Kopplung in Zweierpaaren macht man daraus vorn und hinten je ein Tandem, um insgesamt 2 breite Auflagepunkte zu haben.

Typische Anwendungen

Tandemfahrwerke werden eingesetzt, wenn die Last ungewöhnlich geformt oder sehr schwer ist, so dass ein normales Dreipunkt-Set nicht ideal wäre. Etwa: Eine lange, aber schmale Maschine – mit einem normalen 3-Punkt-System (1 vorn lenkbar, 2 hinten) könnte sie seitlich kippen, weil schmal. Lösung: hinten statt einem Punkt links und rechts je ein Fahrwerk, mit einer Stange als Achse (Tandem), und vorne analog – damit hat man quasi einen vierrädrigen "Wagen". Das sieht man zum Beispiel beim Transport von langen Kisten oder Schaltschränken: Um im schmalen Gang seitliches Kippen zu vermeiden, zwei Fahrwerke mit Querstange. Auch bei extremer Last, um mehr Rollen pro Fläche zu haben – z.B. ein 100 Tonnen Transformator: man setzt 2 Tandems mit je 2 Fahrwerken ein, um 4 Auflagepunkte zu haben, damit jeder "Punkt" nur 25t trägt, was Material und Boden schont. Containerfahrwerke sind streng genommen Tandem – jeweils 2 Rollenmodule pro Seite des Containers. Beim Transport von großen Tanks (zylindrisch): Ein Tandem vorn, eins hinten, sodass der runde Behälter auf zwei Achsen liegt. Oder Brückenverschub: Wenn man eine Brücke seitlich verschiebt, nutzt man oft mehrere synchronisierte Fahrwerke, teils Tandem, um stabile Basis zu haben. Also immer dann, wenn Stabilität und Lastverteilung im Vordergrund stehen, kommen Tandemlösungen. Sie sind in engen Kurven etwas unhandlicher (größerer Wendekreis), aber bieten lineare Führung – z.B. zum geradeaus schieben über längere Strecke sehr gut. Noch Beispiel: Umzug einer breiten Presse – man könnte 4 Eckfahrwerke nutzen (erfordert exaktes paralleles Fahren), stattdessen nimmt man 2 Tandems, die wie 2 Achsen wirken – einfacher zu lenken. Tandems werden auch verwendet, wenn der Untergrund leichte Ungleichheiten hat – 2 modulige Achse kann Unebenheit besser ausgleichen als 3-Punkt (die Last bleibt auf min.3 von 4, eher stabil).

Sicherheit und Normen

Bei Tandemfahrwerken gelten grundsätzlich die gleichen Sicherheitsregeln wie bei normalen Fahrwerken. Zusätzlich muss man darauf achten, dass die Verbindung zwischen den Modulen sicher ist: Die Verbindungsstange oder Traverse, die die zwei Fahrwerksteile koppelt, muss fest fixiert sein (oft mit Bolzen in entsprechenden Aufnahmen oder Klemmschrauben). Wenn diese sich löst, würden die beiden Hälften auseinanderlaufen und die Last könnte abrutschen. Also vor Einsatz: Bolzensicherungen prüfen, Splinte rein, Schrauben festziehen. Durch die Kopplung wird ein Tandempaar effektiv wie ein einheitliches Fahrwerk – aber man muss bedenken: Kurvenfahrt: Starr verbundene Tandems können nicht einzeln Richtungen ändern, also in engen Kurven kann ein Teil seitliche Kraft bekommen (drift). Hier langsam fahren oder in mehreren Zügen manövrieren, um diese Querkräfte klein zu halten. Normativ wieder analog – es gibt keine extra Norm, aber man könnte sich an KFZ-Grundsätze anlehnen: Achslastverteilung etc. Der Vorteil in Sicherheit: Tandems haben breitere Basis, also Kippstabiler seitlich. Aber man muss immer noch auf Kipp in Fahrtrichtung achten (beim Bremsen/Anfahren). Boden: Durch Tandem hat man z.B. anstatt 8 Rollen (4 Fahrwerke 2 Rollen) nun 16 Rollen, verteilt – das verringert Bodendruck pro Rolle, gut für Boden. Aber Achsen der Tandems sollten gleich hoch sein, dass alle Rollen tragen – normal gegeben, aber wenn Lastschwerpunkt ungünstig, könnte ein Tandempaar etwas mehr belasten als das andere, was fine ist solange in Limit. Synchrone Bewegung: Bei 4 separaten Fahrwerken ist schwer alle synchron zu halten; Tandems machen es mechanisch einfacher – aber trotzdem beim Schieben idealer Weise gleichmäßiges Kraftaufbringen auf beide Seiten, damit nicht eine Seite vordrängt – im Tandem hält die Stange das ja, aber evtl. driftet das ganze schief bei ungleich Druck. Daher: möglichst mittig ziehen oder beide Seiten besetzen. Transport um Ecken: Eventuell Tandems diagonal ansetzen: Theoretisch kann man auch 3-Punkt mit Tandem machen: 1 Tandem hinten, 1 lenkbares vorne – wenn Last rechteckig flächig. Ach ja, Normendetail: Spurstange (Verbindung) sollte so fest sein, dass sie Scherkräfte aushält (meist massive Stange). Nichts dran hängen (z.B. Leute, Kabel), Stolpergefahr. Anheben/Absenken: Tandems sind größer – darauf achten, Last gleichmäßig auf beide Module kommt – falls z.B. Last einen unebenen Boden hat, sich aber auf Querstange anlegen muss, Polster oder Ausgleichshalter nutzen, damit nicht nur eine Hälfte trägt. DGUV*: im innerbetrieblichen Transport dieselben Vorschriften: nur befähigte Personen, Weg sichern, Last niedrig halten, etc. Speziell: Wenn Tandems mit Deichsel und ggf. Zugfahrzeug benutzt (manche ziehen Tandems mit Gabelstapler via Stange) – dann gelten auch Flurförderzeugregeln, also Kupplung sichern, Personensperrbereich, gemächliche Geschwindigkeit.