Anschlagmittel

Anschlagketten, Rundschlingen und Hebebänder, Schäkel, Kettenzubehör, Anschlagpunkte, Containerhaken und Hebehaken – vieles davon direkt ab Lager lieferbar.

Stellen Sie sich Ihre individuelles Kettengehänge ganz nach Bedarf zusammen. Unsere Produkte entsprechen selbstverständlich den aktuellen Normen.

Unsere Ketten und das passende Zubehör sind in verschiedenen hochwertigen Materialien verfügbar, unter anderem in Güteklasse 8 und Güteklasse 10 sowie in Edelstahl.

Anschlagketten / Kettengehänge

Robuste Anschlagketten mit 1–4 Strängen – ideal für den täglichen Hebeeinsatz.

Ketten-Beschlagteile

Haken, Ösen, Verkürzer & Zubehör für Anschlagketten verschiedener Güteklassen.

Anschlagpunkte / Ringschrauben

Anschlagpunkte, Ringschrauben, Anschweißelemente verschiedener Güteklassen.

Rundschlingen

Textile Anschlagmittel für schonendes und flexibles Heben mit Doppel- oder Schutzmantel.

Hebebänder

Textile Anschlagmittel aus Polyester für schonendes und flexibles Heben.

Anschlagseile / Seilgehänge

Robuste Anschlagseile und Seilgehänge in 1-, 2- und 4-strängiger Ausführung.

Rundschlingengehänge

Kombinierte Gehänge aus Rundschlingen – flexibel, leicht und schonend zur Last.

Schäkel

Sichere Verbindungselemente für Ketten, Seile oder Bänder.

Seile (Meterware)

Seile und Kranseile in Meterware nach EN-Norm. Ideal für Krananlagen, Hebezeuge und Maschinenbau.

Anschlagmittel-Aufbewahrung

Halterungen und Systeme zur sicheren Lagerung von Anschlagmitteln.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Anschlagmittel in der Hebetechnik?

Anschlagmittel sind spezielle Verbindungselemente, die verwendet werden, um Lasten an Hebezeugen, Kranen oder Winden sicher anzuschlagen (d.h. zu befestigen). Sie bilden das Bindeglied zwischen der Last und dem Tragmittel (z.B. dem Kranhaken) und ermöglichen es, nahezu beliebige Objekte sicher zu heben und zu bewegen. Typische Anschlagmittel sind Seile, Ketten, Hebebänder, Rundschlingen sowie lösbare Verbindungsteile wie Schäkel, Ösen, Haken oder Karabiner. Anders als feste Anschlagpunkte (etwa eingegossene Anker oder fest angeschweißte Ösen an einer Last) sind Anschlagmittel meist temporär und wiederverwendbar – sie werden vor dem Hebevorgang an der Last angebracht und danach wieder entfernt. Sie bestehen je nach Ausführung aus Stahl (z.B. Rundstahlketten, Drahtseile, Schäkel) oder textilen Werkstoffen (Polyester-Hebebänder, Rundschlingen) und sind in verschiedenen Tragfähigkeiten und Längen erhältlich, um sich unterschiedlichen Gewichten und Geometrien der Last anzupassen. Kurz gesagt: Anschlagmittel sorgen dafür, dass eine Last einen sicheren „Griff“ bekommt, an dem das Hebezeug ansetzen kann.

Typische Anwendungen

Anschlagmittel kommen in nahezu allen Bereichen zum Einsatz, in denen schwere Lasten gehoben oder bewegt werden. Auf Baustellen verwendet man z.B. Anschlagketten, um Betonfertigteile, Stahlträger oder Bauteile mit dem Kran anzuheben. Oft werden mehrsträngige Kettengehänge genutzt, um große Elemente an mehreren Punkten anzuheben und auszubalancieren. In Industrie und Anlagenbau dienen Drahtseilgehänge oder textile Hebebänder dazu, Maschinen, Motoren oder Anlagenteile beim Transport und bei der Montage zu heben. Für empfindliche oder oberflächenkritische Lasten (etwa lackierte Maschinenteile, Glas, Kunststoffbehälter) werden bevorzugt weiche Anschlagmittel wie Hebegurte oder Rundschlingen eingesetzt, da sie die Oberfläche schonen und keine Kratzer verursachen. Im Lager- und Logistikbereich findet man Anschlagmittel etwa beim Verladen von schweren Kisten, Coils oder Big-Bags: hier erleichtern sie das Anschlagen unhandlicher Güter an den Kran. Auch im Brücken- und Stahlbau sind Anschlagmittel unverzichtbar, um große Bauelemente passgenau zu positionieren. Überall gilt: Wenn eine Last keinen eigenen Haken oder festen Anschlagpunkt hat, kommen Anschlagmittel ins Spiel, um die notwendige Verbindung zum Hebegerät herzustellen.

Sicherheit und Normen

Der sichere Einsatz von Anschlagmitteln erfordert fundierte Kenntnisse der Tragfähigkeit und der richtigen Handhabung. Jedes Anschlagmittel ist für eine bestimmte Nenntragfähigkeit (Working Load Limit, WLL) ausgelegt, die unter definierten Bedingungen gilt. Wichtig: Diese tragfähige Last darf nur bei idealen Bedingungen voll ausgeschöpft werden – also bei einwandfreiem Zustand des Anschlagmittels, passender Temperatur, ohne scharfe Kanten an der Last und bei geradem, statischem Zug. Sobald die Umstände abweichen (z.B. Hebewinkel, Biegung um Ecken, Stoßbelastungen), reduziert sich die zulässige Last entsprechend. Mehrsträngige Anschlagmittel (z.B. zwei- oder viersträngige Kettengehänge) unterliegen besonderen Regeln: Der Anschlagwinkel zwischen den Strängen darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten – in der Regel maximal 60° – da sonst die Belastung der einzelnen Stränge stark zunimmt. Idealerweise hält man die Winkel sogar unter ~45°, um ausreichend Reserven zu haben. In Belastungstabellen der Hersteller oder Berufsgenossenschaften ist angegeben, welche Reduktionsfaktoren bei verschiedenen Winkeln gelten. Generell bestimmt bei Kombinationen immer das schwächste Glied (z.B. der kleinste Schäkel oder die niedrigste Kette) die Gesamttragfähigkeit.

Alle gebräuchlichen Anschlagmittel unterliegen Normen und Vorschriften. Anschlagketten etwa entsprechen DIN EN 818 (Stahlketten in Hebezeugtechnik), textile Hebebänder und Rundschlingen DIN EN 1492, Drahtseilgehänge DIN EN 13414 usw. Diese Normen legen Mindest-Bruchkräfte, Sicherheitsfaktoren und Kennzeichnungspflichten fest. So beträgt der Sicherheitsfaktor bei Stahlketten und -seilen typischerweise 4:1 (vierfache Bruchlast gegenüber WLL), während er bei textilen Anschlagmitteln höher liegt (üblich 7:1 nach den einschlägigen Normen). Die höhere Sicherheitsreserve bei textilen Gurten und Schlingen trägt deren empfindlicherem Material Rechnung. Jedes Anschlagmittel muss ein Typenschild oder Etikett tragen, aus dem Tragfähigkeit (WLL), Hersteller, Produktcode und ggf. Baujahr hervorgehen – bei Ketten sind diese Angaben oft auf Anhängern am Kettenstrang oder eingeprägt auf Komponenten angebracht, bei Hebebändern und Rundschlingen findet sich ein eingenähtes Etikett. Häufig sind textile Anschlagmittel farbcodiert (z.B. violett für 1 t, grün für 2 t, gelb für 3 t Tragfähigkeit usw.), damit man die Nenntragfähigkeit auf einen Blick erkennt.

Ebenso wichtig sind die regelmäßigen Prüfungen und sachgerechte Verwendung. In Deutschland schreibt die Unfallverhütung vor, dass Anschlagmittel mindestens einmal jährlich von einer befähigten Person geprüft werden müssen. Diese Prüfung umfasst die Kontrolle auf Verschleiß, Beschädigungen (z.B. Kerben, Korrosion, Schnitte im Gurtband), Vollständigkeit der Kennzeichnung und korrekten Zusammenbau. Defekte oder nicht mehr normgerechte Anschlagmittel müssen ausgeschieden (aus dem Verkehr gezogen) werden. Darüber hinaus hat der Anwender vor jedem Gebrauch eine Sichtprüfung durchzuführen: etwaige Beschädigungen, Verdrehungen oder Anrisse schließen einen Einsatz aus. Die Einhaltung der Herstellerangaben und ggf. einer Betriebsanleitung (falls vorhanden) ist verpflichtend – dies betrifft z.B. zulässige Temperaturbereiche (Stahlketten sind oft bis ~200°C einsetzbar, textile Anschlagmittel nur bis ca. 100°C und nicht in der Nähe von Funken oder Schweißarbeiten) und chemische Beständigkeiten. Durch Beachten aller Vorschriften – etwa der DGUV-Regeln für Anschlagmittel – wird sichergestellt, dass das Anschlagen von Lasten gefahrlos ablaufen kann.

Vorteile der Anschlagmittel

Der Einsatz von Anschlagmitteln ist aus der Hebetechnik nicht wegzudenken, denn er bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen ermöglichen Anschlagmittel eine flexible und sichere Verbindung zwischen Last und Kran. Unterschiedlichste Lasten – ob sperrige Maschinen, lange Stahlträger oder empfindliche Bauteile – können mit dem richtigen Anschlagmittel sicher gefasst werden. Ohne diese Hilfsmittel müsste man oft improvisieren, was gefährlich und ineffizient wäre (etwa das Umschlagen einer glatten Betonwand mit einem Seil ohne geeigneten Ankerpunkt wäre nahezu unmöglich und riskant). Zum anderen sind Anschlagmittel standardisiert und geprüft, was dem Anwender Sicherheit gibt: Jedes Kettengehänge, jedes Hebeband ist für eine bestimmte Last ausgelegt und wurde mit hohen Sicherheitsreserven gefertigt. Bei sachgemäßem Gebrauch – und regelmäßiger Prüfung – ist die Gefahr eines Versagens äußerst gering, da die Konstruktionen erprobt und für die üblichen Belastungen ausgelegt sind.

Hinzu kommt die Handhabung und Effizienz: Moderne Anschlagmittel sind so konzipiert, dass sie sich schnell einsetzen lassen. Kettengehänge können mit Verkürzungshaken an unterschiedliche Längen angepasst werden, textile Schlingen wiegen wenig und können von Hand leicht angebracht werden, farbige Kennzeichnungen und Beschriftungen erleichtern die Identifikation der Traglast. Durch den modularen Aufbau vieler Systeme kann man das Anschlagmittel optimal an die jeweilige Aufgabe anpassen – z.B. verschiedene Haken, Klemmen oder Spreizstangen in einen Kettenstrang integrieren. Ein weiterer Vorteil ist die Schonung der Last: Anstatt starre Stahlteile an einer Last zu befestigen, ermöglicht ein weiches Hebeband oder eine formschlüssig greifende Kette oft ein gleichmäßigeres, schonenderes Heben ohne punktuelle Überlastung.

Insgesamt sind Anschlagmittel unverzichtbare Helfer für den Transport schwerer Lasten. Sie gewährleisten, dass tonnenschwere Objekte quasi wie an unsichtbaren Griffen sicher bewegt werden können. Wer Anschlagmittel verwendet, sollte stets die jeweiligen Produktinformationen und Regeln beachten – dann lässt sich mit diesen Mitteln eine Last nicht nur effizient, sondern vor allem gefahrlos und kontrolliert heben und positionieren.