Ringschrauben / Muttern, Güteklasse 8
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DELTALOCK Ringmuttern - Güteklasse 8 nach EN 1677
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DELTALOCK Ringschrauben - Güteklasse 8 nach EN 1677
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Häufig gestellte Fragen
Was sind Ringschrauben / Ringmuttern?
Ringschrauben (DIN 580) und Ringmuttern (DIN 582) sind anschraubbare Anschlagpunkte – es handelt sich um Stahlringe mit Gewinde, die in dafür vorgesehene Gewindebohrungen eingeschraubt werden können, um einen temporären Anschlagpunkt zu schaffen. Die Ringschraube besitzt ein Außengewinde (Bolzen) an einem massiven Ring; die Ringmutter ist das Pendant mit Innengewinde, die auf einen Gewindebolzen oder Gewindestab aufgeschraubt werden kann. Im Alltag spricht man oft von „Ösenschraube“ und „Ösenmutter“. Beide haben einen geschlossenen Rundring (oder ovalen Ring) als Kopf, durch den z.B. ein Kranhaken, Schäkel oder ein Gehänge eingehängt werden kann. Sie sind genormt nach DIN 580 (Stahl Ringschrauben C15E, galvanisch verzinkt in der Regel) bzw. DIN 582 für Ringmuttern.
Diese Teile gibt es in metrischen Gewindegrößen, meist von M6 bis M100 aufwärts. Jede Größe hat eine definierte Tragfähigkeit bei geradem Zug. Beispielsweise: M10 Ringschraube ~0,23 t WLL, M20 ~1,2 t, M36 ~4,7 t, M100 bis zu 40 t. Die Werte gelten bei sachgemäßem Einschrauben in tragfähiges Material (mind. Güte 4.6 Stahl oder besser im Muttergewinde).
Die Ringschraube hat am Gewindeende einen Sechskant-Ansatz oder eine Fräsung, damit man sie gut anziehen kann (oft aber reicht handfest plus ggf. Montierstange durch den Ring zur Ausrichtung).
Typische Anwendungen
Ringschrauben und -muttern werden extrem häufig zum Transport von Maschinen, Geräten und schweren Bauteilen eingesetzt. In Fertigungsmaschinen oder Motorblöcken sind oft Gewindebohrungen vorgesehen, in die beim Transport Ringschrauben eindreht werden. So kann z.B. ein großer Elektromotor mit vier Ringschrauben an der Oberseite mit dem Kran gehoben werden. Ebenso beim Versetzen von Werkzeugen (Pressformen, Spritzgusswerkzeuge): Hier werden Ringschrauben in dafür vorgesehene Gewinde eingeschraubt, um die oft tonnenschweren Formen aus der Maschine zu heben. Stahlbau: An Stahlträgern oder Baugruppen gibt es oft Laschen mit Gewindelöchern, um Ösenschrauben aufzunehmen – z.B. an Fertigbauteilen für Hallen, die per Kran montiert werden, hat man so Anschlagpunkte. Schiffbau: Klüsen, Motoren, Ventile im Schiff werden mit Ringschrauben aus dem Schiff gehoben oder ins Schiff abgesenkt. Lager- und Versand: Bei Geräten und Pumpen, die versendet werden, belässt man oft die Ringschrauben dran, damit der Empfänger sie beim Abladen benutzen kann – daher sieht man öfters, dass an Maschinen auf Paletten oben eine Öse ragt.
Ringmuttern sind seltener, aber kommen zum Einsatz, wenn man z.B. nur ein herausstehendes Gewinde als Anschlagpunkt hat – z.B. an Gewindestangen von Ankerfundamenten, an langen Bolzen in Konstruktionen oder an Gewindestümpfen auf schweren Abdeckungen. Dann dreht man eine Ringmutter drauf.
Auch in temporären Montagesituationen sind sie nützlich: Wenn etwa ein Blech oder Bauteil (ohne feste Öse) mit dem Kran gehalten werden muss, kann man ein geeignet dimensioniertes Loch bohren und eine Ringmutter mit Gegenmutter einsetzen, um provisorisch einen Anschlag zu haben.
Sicherheit und Normen
DIN 580/582 definieren klar die Tragfähigkeiten und Nutzungsrichtlinien. Die WLL gilt bei geradem Zug (0°) zur Anschraubfläche. Bei schrägem Zug bis 45° reduziert sich die Tragfähigkeit deutlich: Für DIN 580 gilt als Richtwert ~25–30% bei 45°, je nach Größe. Ein größerer Neigungswinkel ist unzulässig (Seitenzug nicht erlaubt), d.h. man sollte keine Ringschraube mit >45° seitlich belasten. Daher wenn Anschlagwinkel >45°: besser schwenkbare Anschlagpunkte nutzen oder mehrere Ringschrauben einsetzen.
Eine wichtige Regel: Das Grundmaterial muss die Last aufnehmen können. In Stahl (Zugfestigkeit ~370 MPa) gilt die Faustformel: Gewindetiefe = 1× Durchmesser bei Stahl, 2× d bei Guss, 2,5× d bei Alu. Wenn das Material weicher ist (z.B. Aluminiumgehäuse), kann die Normtragfähigkeit nicht voll angesetzt werden – oft geben Hersteller der Maschine dann geringere zulässige Lasten an.
Montagevorschrift: Ringschraube muss plan aufliegen, d.h. Gewindeloch tief genug bohren, bei Durchgang mit Mutter kontern. Angezogen "handfest" plus Schlüssel, aber man soll das Gewinde nicht überdrehen oder im Material abreißen. Wichtig: Wenn die Öse in die gewünschte Ausrichtung nicht vollkommen fest wird (z.B. halbe Umdrehung fehlt), keine Unterlegscheiben bei DIN 580 (außer der Hersteller hat es eingeplant mit definierter Scheibe). Offiziell: Wenn man nur teillastig (bis 45°) anschlägt, darf man eine Scheibe beilegen um Ausrichtung zu erreichen, solange Gewinde genug Griff hat.
Kennzeichnung: Auf DIN-Ringschrauben steht z.B. "M 24 DIN 580" plus Herstellerkürzel, oft ist farbiger Anstrich (meist verzinkt silber). Ringschrauben GK8/GK10 (Spezial) sind extra gekennzeichnet (z.B. "8" und höhere WLL bei gleicher Größe).
Ablegereife: Eine Ringschraube ist abzulegen, wenn z.B. der Ring verformt ist (oval gezogen), Risse hat, stark korrodiert ist oder das Gewinde beschädigt ist. Insbesondere auf Verformung achten: Wenn eine Öse mal stark seitlich gezogen wurde überlast, sieht man oft einen leichten Knick oder Dehnung – dann nie wieder verwenden, da innere Rissbildung möglich. Auch wenn sie einen harten Schlag abbekommen hat (z.B. runtergefallen) und sichtbare Macken hat, besser ersetzen – Material könnte angerissen sein. Kosten sind gering im Vergleich zum Schaden.
Besondere Gefahr: Manchmal werden Ringschrauben "missbraucht" als permanente Halteösen, z.B. um etwas zu verspannen – davon ist abzuraten, sie sind für temporären Hebegebrauch gedacht. Wenn so eingesetzt, muss man sie dennoch regelmäßig prüfen.
Bei tieferen Temperaturen (unter -20°C) verringert sich Zähigkeit; normative Regel i.d.R: bis -20°C ok, darunter mit Vorsicht. Bei hohen Temperaturen: Verzinkt max. 200°C (Verzinkung verliert sonst Haftung). Stahlringe generell bei 300°C nur noch 50%. In Gießereien nutzt man teils unbeschichtete, aber besser Hitzespezial.
Vorteile von Ringschrauben / Ringmuttern
Ringschrauben und -muttern sind einfache, aber enorm praktische Anschlagpunkte. Ihr größter Vorteil: Sie sind schnell einsetzbar und abnehmbar. In Sekunden kann man aus einer unscheinbaren Bohrung einen verlässlichen Hebegriff machen. Dadurch ermöglichen sie transportsichere Konstruktionen – Maschinenbauer können Gewinde vorsehen statt klobiger fester Ösen, und nur bei Bedarf werden die Ösen eingeschraubt. Das spart Platz und Kosten während des Betriebes der Maschine, hat aber beim Transport den vollen Nutzen.
Ein weiterer Vorteil ist ihre Standardisierung und universelle Verfügbarkeit. DIN 580/582 sind weltweit verbreitet; man kann sich darauf verlassen, in jedem Land Ersatz zu finden oder dass jeder Kranführer weiß, was das ist. Die Tragfähigkeiten sind genormt und großzügig ausgelegt (Sicherheitsfaktor 6:1 in der Regel) – d.h. sie sind sehr sicher, wenn korrekt eingesetzt. Sie sind zudem relativ preiswert und in vielen Materialien (auch Edelstahl A4 für maritime Anwendungen) erhältlich.
Flexibilität: Ringschrauben verwandeln fast jeden stabilen Körper in ein anschlagbares Objekt. Der Aufwand, z.B. ein großes Gehäuse ohne Ösen zu heben, wäre sonst hoch (Schlingen, Klammern etc. könnten rutschen). Mit Ringschrauben: einfach reindrehen an Design-Punkten, fertig. Dazu kommt, dass sie platzsparend sind – keine hervorstehenden Bügel nötig, wenn es nicht genutzt wird.
Sicherheit: Gegenüber improvisierten Anschlagmethoden (z.B. Seil um Achse wickeln) sind definierte Ringschrauben viel sicherer und berechenbarer. Sie lösen sich nicht, solange korrekt festgezogen, und ihr Bruchverhalten ist gut erforscht (duktil, warnen durch Verformung).
Für den Anwender bieten sie Ergonomie: Einen schweren Motor kann man so mit einem Kran aus einer Anlage heben, statt ihn mühsam rauszuschieben o.Ä. – weil die Anschlagpunkte schon im Design da sind (man muss oft nur Schrauben entfernen, Ringschrauben rein). Sie machen also Transport und Wartung von Anlagen unkomplizierter, was mittelbar auch Kosten spart.
Kurz: Ringschrauben und -muttern sind ein wesentliches kleines Helferlein in der Hebetechnik. Ohne sie müsste man viele Lasten umständlich anschlagen, was Zeit und Risiko erhöht. Mit ihnen hat man im wahrsten Sinne des Wortes "im Handumdrehen" einen sicheren Griff an schweren Teilen. Daher sind sie aus Industrie, Handwerk und Logistik nicht wegzudenken – simpel, zuverlässig und effektiv für das Anschlagen von Lasten.